Wir stellen uns vor
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Esther AlbertinKann man Momente, in denen Leben entsteht beobachten –
gar festhalten? Kann man sie rückgängig machen oder vielleicht vervielfachen? Seit ich mich erinnern kann, beschäftigen mich genau diese Fragen. Antworten darauf suchte ich in Ausbildungen wie z.B. zur Psychologin, in der Beschäftigung mit Spiritualität, Philosophie, Mathematik oder Neurowissenschaften, aber auch in Gesprächen mit Freundinnen und Freunden. Diese waren es schlussendlich denn auch, die mich mutiger machten, mich dorthin zu wagen, wo genau solche Prozesse im Zentrum stehen: dem Kochen. Meinen Fragen auf diese Weise nachzugehen macht grossen Spass! Mich interessieren die Lieblingsgerichte von Menschen, ihre Geschichten und ihre Rezepte. Mich interessiert, wie Düfte, Kochen und Essen ihren Alltag bestimmen. Der Gedanke, dass mit Kochen und Essen Leben genährt, Freundschaften gestärkt, alltägliche und spezielle Lebensmomente mit Energie erfüllt werden, beglücken mich. Es ist die französische Küche, die mich zutiefst bezaubert. Basis Ihrer Gerichte bilden immer ganz wenige Zutaten. Diese verwandeln sich in aufwändigen, spannenden Kochprozessen durch beharrliche und mutige Köchinnen und Köche in nährende Wunderwerke - für mich ein vorbildliches Lebensprinzip! Meine Weiterbildung Les fondamentaux de la cuisine professionelle an der École Ferrandi in Paris bot mir die Möglichkeit, mich ein Stück mehr mit der französischen Küche zu verbinden vor allem aber den Mut zu finden, meine Leidenschaft in Menu de ma vie umzusetzen. Meinen Zugang zur Küche teile ich mit meiner Tochter Carla. Sobald es darum geht, für eine grössere Anzahl Personen zu kochen ist sie die Erste an meiner Seite. Sie kocht und denkt mit und bringt ihr Talent mit auf die Teller. |
Carla AlbertinDas Restaurant «Zio Rosso», der Name unserer Katze, war mein erstes Projekt, um Freunde und Familie mit meinen Gerichten zu verwöhnen.
Damals war das Highlight der «Darvidaburger», selbstkreiert, Schicht für Schicht, – Darvida, Butter, Darvida, Butter und so fort. Das ist nun bereits ziemlich viele Jahre her und die Gerichte haben sich dementsprechend verändert, denn mit mir ist auch die Leidenschaft für das Experimentieren mit Lebensmitteln gewachsen. Abend für Abend geniesse ich das Zusammenfügen, das Abschmecken, das Probieren, Entdecken, das «Wirken lassen» neuer, frischer, exotischer und bekannter Lebensmittel, individuell angepasst an meine Launen, meine Zeit oder an die Gäste. Immer wieder finde ich es spannend, Hausfrauen- und Hausmannskost ursprünglich zu belassen, sie aber auch mit einem Hauch von Japan, Italien, Frankreich oder Indien pointiert weiter zu entwickeln. Durch Kochbücher von Köchinnen und Köchen aus aller Welt lasse ich mich inspirieren. Kochbücher entführen mich in neue Geschmackswelten, von denen in all den neu entwickelten Gerichten etwas zu finden ist. |